Spirulina gegen Haarausfall: Was sagen Studien?

Haarausfall betrifft zahlreiche Menschen und kann verschiedene Ursachen haben, von genetischen Faktoren bis hin zu Nährstoffmängeln. Eine zunehmend beliebte und natürliche Lösung ist Spirulina, eine Mikroalge, die für ihre außergewöhnlich hohe Nährstoffdichte bekannt ist. Reich an Proteinen, Vitaminen und essenziellen Spurenelementen, bietet Spirulina eine vielversprechende Unterstützung bei der Förderung des Haarwachstums und der Stärkung der Haarstruktur. 

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Spirulina gegen Haarausfall wirken kann, welche wissenschaftlichen Studien es darüber gibt, welche Erfahrungen andere Anwender damit gemacht haben und wie Sie die Alge optimal in Ihre Ernährung integrieren können.

Vergrößerte Kopfhaut mit Haarfollikeln unter einer Lupe, symbolisiert den möglichen positiven Einfluss von Spirulina bei Haarausfall.
Detailansicht einer Kopfhaut mit vergrößerten Haarfollikeln unter einer Lupe – Einsatz von Spirulina zur Unterstützung gegen Haarausfall.

Kurz und knapp

  • Spirulina ist eine nährstoffreiche Mikroalge, die durch ihre hohe Protein- und Mikronährstoffdichte die Gesundheit von Haaren, Haut und Nägeln fördern kann. Besonders Vitamin B12, Eisen, Zink und Antioxidantien spielen eine zentrale Rolle.
  • Untersuchungen legen nahe, dass Spirulina-Extrakte die Zellregeneration, Wundheilung und Mikrozirkulation fördern, was indirekt das Haarwachstum unterstützen kann. Tier- und Labormodelle zeigen positive Effekte, die jedoch noch klinisch bestätigt werden müssen.
  • Spirulina-Proteine in Haarcremes können die Haarstruktur glätten, die Feuchtigkeit erhöhen und Schäden reduzieren. Sie stärken die Keratinstruktur und verbessern die Widerstandsfähigkeit der Haare.
  • Spirulina ist als Pulver, Tabletten oder Kapseln erhältlich. Pulver eignet sich für Haarpflegeprodukte wie Öle und Masken. Eine tägliche Einnahme von 3–5 Gramm kann Haarausfall entgegenwirken; höhere Dosierungen sollten ärztlich abgestimmt werden.
  • Spirulina ist in der Regel gut verträglich, kann jedoch bei Überdosierung oder bestehender Nierenbelastung Risiken bergen. Hochwertige Produkte sollten bio-zertifiziert, schadstofffrei und aus kontrolliertem Anbau stammen.

Was ist Spirulina?

Spirulina ist eine blaugrüne Mikroalge, die seit Jahrhunderten als natürliche Nahrungsquelle genutzt wird. Ursprünglich wurde sie von indigenen Völkern in Mittelamerika und Afrika geschätzt, doch heute zählt sie zu den beliebtesten Nahrungsergänzungsmitteln weltweit. Ihre Beliebtheit verdankt Spirulina ihrer hohen Nährstoffdichte und ihrem vielfältigen Anwendungsspektrum. Sie gilt als sogenanntes „Superfood“, da sie reich an essenziellen Nährstoffen ist und in Form von Pulver, Tabletten oder Kapseln leicht in den Alltag integriert werden kann. Darüber hinaus wird Spirulina eine Vielzahl gesundheitsfördernder Wirkungen zugeschrieben.

Spirulina-Pulver und Spirulina-Tabletten in Schalen auf dunklem Holzuntergrund – natürliche Quelle für Nährstoffe.
Spirulina-Pulver und Spirulina-Tabletten.

Spirulina ist eine wahre Nährstoffbombe. Die Alge besteht zu etwa 60–70 % aus hochwertigem Protein, das alle essenziellen Aminosäuren enthält, die der Körper benötigt. Darüber hinaus bietet sie eine Vielzahl weiterer wichtiger Mikronährstoffe, die für die Gesundheit von Haaren, Haut und Nägeln entscheidend sind:

  • Vitamin B-Komplex: Besonders Vitamin B12 und Biotin fördern die Zellregeneration und tragen zur Stärkung der Haarstruktur bei.
  • Eisen: Unterstützt die Sauerstoffversorgung der Haarwurzeln, was das Haarwachstum fördern kann.
  • Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren: Diese essenziellen Fettsäuren tragen zur Feuchtigkeitsversorgung der Kopfhaut bei und wirken entzündungshemmend.
  • Zink und Kupfer: Diese Spurenelemente sind unverzichtbar für die Bildung von Keratin, dem Hauptbestandteil der Haare.
  • Antioxidantien: Phycocyanin und Beta-Carotin schützen die Zellen vor oxidativem Stress, der Haarwurzeln schwächen kann.

Was sagen Studien über Spirulina und Haarausfall?

Spirulina wird aufgrund ihrer hohen Konzentration an Nährstoffen und bioaktiven Substanzen zunehmend als potenzieller Wirkstoff in der Behandlung von Haarausfall diskutiert. Einige Studien, die unterschiedliche Aspekte der Wirkung von Spirulina untersuchten, bieten interessante Ansätze, werfen jedoch auch kritische Fragen auf.

Spirulina und die Zellproliferation der dermalen Papillenzellen

Diese Studie1 untersuchte die Wirkung von Spirulina-Extrakt auf dermale Papillenzellen, welche eine zentrale Rolle für das Haarwachstum und den Haarzyklus spielen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Extrakt:

  • Antioxidative Effekte besitzt und reaktive Sauerstoffspezies (ROS), die durch UV-Strahlen entstehen, reduziert.
  • Die Zellproliferation (Zellwachstum) fördert, was besonders bei der Wundheilung der Papillenzellen beobachtet wurde.
  • Potenzial hat, als Bestandteil von Produkten gegen Haarausfall und für den Schutz der Kopfhaut verwendet zu werden.

Einschränkungen und Besonderheiten:

  • Laborbedingungen: Die Ergebnisse basieren auf Experimenten im Labor. Die Übertragbarkeit auf den menschlichen Körper muss durch klinische Studien bestätigt werden.
  • Konzentrationsabhängige Effekte: Höhere Konzentrationen des Extrakts führten zu einem leichten Rückgang der Zelllebensfähigkeit, was eine genaue Dosierung in der Anwendung besonders wichtig macht.
  • Die Studie fokussiert auf einzelne Zelltypen und berücksichtigt keine komplexen Wechselwirkungen im menschlichen Organismus.

In-vivo-Studie zur Wundheilung und Haarregeneration

Eine interessante Studie von Seghiri und Essamri 2 befasst sich mit den wundheilenden Eigenschaften von Spirulina platensis. Obwohl der Fokus der Studie auf der Wundheilung lag, liefert sie auch indirekte Hinweise auf mögliche positive Effekte auf das Haarwachstum – ein Aspekt, der bei der Behandlung von Haarausfall relevant sein könnte.

In der Studie wurden mechanische, chemische und thermische Wunden an Kaninchen mit Spirulina-Extrakten behandelt. Dabei zeigte sich, dass die behandelten Wunden nicht nur schneller heilten, sondern auch das Haarwachstum in den behandelten Bereichen deutlich beschleunigt wurde. Dieser Effekt wurde im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen und Gruppen mit einer Standard-Wundsalbe (Biafine®) beobachtet. Besonders bemerkenswert ist, dass die Hautpartien in der Spirulina-Gruppe frei von mikrobiellen Infektionen blieben und die Haare schneller nachwuchsen.

Die Autoren führen diesen Effekt auf die bioaktiven Substanzen in Spirulina zurück, darunter Phenole, Carotinoide und phycobiliproteinhaltige Antioxidantien. Diese Stoffe wirken entzündungshemmend und fördern die Zellregeneration, was eine Schlüsselrolle sowohl bei der Wundheilung als auch beim Haarwachstum spielt. Zusätzlich verbessern sie die Mikrozirkulation der Haut, was möglicherweise die Haarfollikel mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Die beschleunigte Haarneubildung in der Studie deutet darauf hin, dass Spirulina potenziell auch bei der Behandlung von Haarausfall nützlich sein könnte. Haarausfall ist oft mit Entzündungen und einer verminderten Nährstoffversorgung der Haarfollikel verbunden. Spirulina könnte durch seine entzündungshemmenden und regenerativen Eigenschaften die Bedingungen für ein gesundes Haarwachstum fördern.

Einschränkungen und Besonderheiten:

  • Ergebnisse stammen aus Tiermodellen, die nur begrenzt auf den Menschen übertragbar sind.
  • Die Studie verwendete ausschließlich Spirulina aus Marokko; andere Arten könnten unterschiedliche Effekte zeigen.
  • Der genaue Wirkmechanismus von Spirulina auf die Wundheilung ist noch unklar und bedarf weiterer Forschung.

Natürlicher Protein-Booster für gesunde Haare: Spirulina als revolutionäre Zutat in der Haarpflege

Diese Studie 3 untersuchte das Potenzial von Proteinen aus Spirulina platensis als Zutat in Haarpflegeprodukten. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Haarcreme mit Spirulina-Proteinen die Haarstruktur deutlich verbessert:

  • Bessere Haarstruktur: Haare, die mit der Spirulina-Creme behandelt wurden, zeigten eine intakte und glatte Kutikula (äußere Schicht des Haares) im Vergleich zur Kontrollgruppe.
  • Smoothing-Effekt: Die Proteine erhöhten die Glätte der Haaroberfläche und verringerten deren Rauheit signifikant.
  • Verbesserte Feuchtigkeit und Widerstandsfähigkeit: Das Haar der Testgruppe zeigte eine höhere Feuchtigkeitsbindung und thermische Stabilität.
  • Stärkung der Keratinstruktur: Durch die Einbindung von Spirulina-Proteinen wurden Schäden an der Haarstruktur reduziert, und die mechanische Festigkeit des Haares wurde verbessert.

Einschränkungen und Besonderheiten:

  • Laborbedingungen: Die Studie wurde unter kontrollierten Bedingungen an Haarsträhnen durchgeführt und nicht direkt am Menschen getestet.
  • Methodische Einschränkungen: Die Ergebnisse basieren auf kurzen Behandlungszeiträumen (9 Tage), was Langzeitwirkungen nicht berücksichtigt.
  • Unterschiede durch Anwendungsintensität: Die Ergebnisse könnten variieren, wenn die Creme in einer realen Umgebung verwendet wird.

Anwendung und Dosierung: Wie kann Spirulina gegen Haarausfall eingesetzt werden?

Welche Formen von Spirulina gibt es (Pulver, Tabletten, Kapseln)?

Spirulina ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, die unterschiedliche Vorteile bieten, je nach individuellen Vorlieben und Anwendungszielen:

  • Pulver: Spirulina-Pulver ist vielseitig einsetzbar. Es kann in Smoothies, Säfte oder Speisen gemischt werden. Darüber hinaus eignet sich das Pulver auch zur Herstellung von Haaröl oder Haarcreme. Dazu wird Spirulina-Pulver mit einem Trägeröl (z. B. Kokosöl oder Jojobaöl) oder einer Basiscreme gemischt, um es direkt auf die Kopfhaut aufzutragen.
  • Tabletten: Spirulina-Tabletten sind praktisch für die Einnahme unterwegs und geschmacksneutral. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, die tägliche Dosis ohne Aufwand zu erreichen.
  • Kapseln: Ähnlich wie Tabletten, jedoch oft leichter zu schlucken und ebenfalls geschmacksneutral. Kapseln enthalten oft eine vorgefertigte Dosierung, was die Anwendung noch unkomplizierter macht.

Die Wahl der Form hängt von individuellen Vorlieben ab. Für äußerliche Anwendungen ist das Pulver besonders geeignet.

Ein Glas mit grünem Spirulina-Haaröl und Algen im Hintergrund, ideal zur Pflege und Stärkung der Haare bei Haarausfall.
Ein Glas mit frisch hergestelltem Spirulina-Haaröl – ein natürlicher Ansatz zur Pflege und Stärkung der Haare.

Wie dosiert man Spirulina richtig?

Die Dosierung von Spirulina richtet sich nach der individuellen Zielsetzung und dem Gesundheitszustand:

  • Anfänger: Mit 1–2 g pro Tag starten, um den Körper langsam an das Nahrungsergänzungsmittel zu gewöhnen.
  • Empfohlene Tagesdosis: 3–5 Gramm täglich sind möglicherweise geeignet, um Haarausfall entgegenzuwirken und die Nährstoffversorgung der Haarfollikel zu verbessern.
  • Erhöhte Dosierung: Bei erhöhtem Nährstoffbedarf oder starkem Haarausfall kann die Dosis auf bis zu 10 Gramm täglich erhöht werden, jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt.

Rezept für Haaröl oder Haarcreme mit Spirulina zur äußerlichen Anwendung

Die Herstellung eines Haaröls oder einer Haarcreme zur Stärkung der Haarwurzeln funktioniert ähnlich wie die Spirulina-Gesichtsmaske:

  1. Zutaten mischen:
    • Geben Sie 1–2 Esslöffel Spirulina-Pulver in eine Basis Ihrer Wahl:
      1. Für Haaröl: Verwenden Sie 50–100 ml eines Trägeröls wie Kokosöl, Arganöl oder Jojobaöl.
      2. Für Haarcreme: Verwenden Sie eine geeignete Cremebasis oder eine neutrale Pflegecreme.
  2. Anwendung:
    • Tragen Sie die fertige Mischung direkt auf die Kopfhaut auf.
    • Massieren Sie sie sanft mit kreisenden Bewegungen ein, um die Durchblutung der Kopfhaut anzuregen.
  3. Einwirkzeit:
    • Lassen Sie die Mischung ca. 30 Minuten einwirken, damit die Nährstoffe in die Kopfhaut einziehen können. Anschließend gründlich mit lauwarmem Wasser und einem milden Shampoo auswaschen.
  4. Frequenz:
    • Wenden Sie diese Pflege 1–2 Mal pro Woche an, um die Wirkung zu optimieren.

Risiken und Nebenwirkungen: Ist Spirulina sicher bei Haarausfall?

Möglichen Nebenwirkungen

Spirulina gilt in der Regel als sicher und gut verträglich. Dennoch können, wie bei jedem Nahrungsergänzungsmittel, bei einigen Personen Nebenwirkungen auftreten. Diese sind meist mild und vorübergehend:

  • Verdauungsbeschwerden: Zu Beginn der Einnahme können leichte Magenbeschwerden, Blähungen oder Durchfall auftreten. 
  • Allergische Reaktionen: Personen mit einer Unverträglichkeit gegenüber Algen oder Meeresprodukten könnten allergisch auf Spirulina reagieren. Symptome können Hautausschläge, Juckreiz oder Atembeschwerden umfassen.
  • Entgiftungsreaktionen: Manche Anwender berichten von Kopfschmerzen oder leichtem Schwindel, da Spirulina die Entgiftungsprozesse des Körpers unterstützen kann. Diese Effekte sind meist nur von kurzer Dauer.
  • Überdosierung: Eine sehr hohe Dosierung kann zu einer Belastung der Nieren führen, insbesondere bei Personen mit bestehenden Nierenproblemen.

Es wird empfohlen, Spirulina schrittweise in den Alltag zu integrieren und bei anhaltenden Beschwerden die Einnahme zu reduzieren oder abzubrechen.

Gibt es Personen, die Spirulina nicht einnehmen sollten?

Obwohl Spirulina für die meisten Menschen sicher ist, gibt es bestimmte Personengruppen, die auf die Einnahme verzichten oder vorab einen Arzt konsultieren sollten:

  • Schwangere und Stillende: Da die Sicherheit von Spirulina während Schwangerschaft und Stillzeit nicht ausreichend erforscht ist, sollte die Einnahme mit einem Arzt besprochen werden.
  • Personen mit Autoimmunerkrankungen: Spirulina kann das Immunsystem stimulieren, was bei Autoimmunerkrankungen wie Lupus, Multipler Sklerose oder rheumatoider Arthritis problematisch sein könnte.
  • Allergiker: Wer auf Algen oder ähnliche Produkte allergisch reagiert, sollte Spirulina meiden.
  • Menschen mit Phenylketonurie (PKU): Spirulina enthält Phenylalanin, eine Aminosäure, die bei dieser seltenen Stoffwechselerkrankung nicht verarbeitet werden kann.
  • Personen mit Nieren- oder Leberproblemen: Da Spirulina sehr proteinreich ist, kann sie bei vorbestehenden Erkrankungen dieser Organe eine zusätzliche Belastung darstellen.

Wie erkennt man hochwertige Spirulina-Produkte?

Die Qualität von Spirulina-Produkten kann stark variieren. Hochwertige Produkte sind entscheidend, um unerwünschte Nebenwirkungen durch Verunreinigungen zu vermeiden. Achten Sie auf folgende Kriterien:

  • Zertifizierte Herkunft: Spirulina sollte aus kontrolliertem Anbau stammen, vorzugsweise aus Regionen mit streng überwachten Produktionsstandards wie den USA, Deutschland oder Japan.
  • Reinheit: Produkte sollten frei von Schwermetallen, Pestiziden und anderen Verunreinigungen sein. Ein Blick auf Analysenzertifikate des Herstellers (oft auf der Website verfügbar) kann hilfreich sein.
  • Bio-Zertifizierung: Bio-Spirulina garantiert, dass bei der Herstellung keine schädlichen Chemikalien eingesetzt wurden.
  • Verpackung: Hochwertige Spirulina-Produkte sind luftdicht und lichtgeschützt verpackt, da Licht und Sauerstoff die Qualität der Nährstoffe beeinträchtigen können.
  • Transparente Inhaltsangaben: Hersteller sollten genaue Informationen über den Ursprung, die Produktionsmethode und die Inhaltsstoffe liefern.

Erfahrungen mit Spirulina gegen Haarausfall – was sagen Nutzer?

Einige Nutzer berichten von positiven Effekten von Spirulina auf Haarausfall. Dies wird hauptsächlich dem hohen Gehalt an Proteinen und anderen Nährstoffen zugeschrieben, die potenziell das Haarwachstum unterstützen können. Eine Nutzerin schreibt4: Ich glaube auch, dass es hilft, meinen Haarausfall einzudämmen (vielleicht aufgrund des Proteingehalts?). Mein Körper scheint es zu mögen, also gebe ich es ihm weiterhin!

In einem anderen Thread wird nach langfristigen Erfahrungen mit Spirulina gefragt. Spirulina wird als unterstützend für gesunde Haut und Haare beschrieben, wobei der genaue Beitrag der Alge schwer einzuschätzen ist. Ein Nutzer schreibt5: Ja, ich habe viele Jahre lang Spirulina-Pulver in meinem morgendlichen Smoothie verwendet. Auch wenn es an Spirulina oder an den anderen Zutaten liegen könnte, habe ich das Gefühl, dass es mir geholfen hat, gesunde Haut und Haare zu erhalten sowie ein konstantes Energielevel über den Tag hinweg.

Die Erfahrungsberichte sind jedoch subjektiv, und es fehlen wissenschaftliche Beweise, die diesen Zusammenhang bestätigen. 

Alternative und ergänzende Ansätze: Was kann zusätzlich helfen?

Welche anderen Nahrungsergänzungsmittel können bei Haarausfall hilfreich sein?

Neben Spirulina gibt es weitere Nahrungsergänzungsmittel, die bei Haarausfall unterstützen können. Eine Kombination mehrerer Substanzen kann die Wirkung optimieren, insbesondere wenn unterschiedliche Ursachen für den Haarausfall vorliegen:

  • Biotin (Vitamin B7): Biotin ist essenziell für die Keratinbildung, das Hauptprotein der Haare. Es stärkt die Haarstruktur und beugt Haarbruch vor.
  • Zink: Zink fördert die Zellteilung und stärkt die Haarwurzeln. Es hilft auch, Entzündungen auf der Kopfhaut zu reduzieren, die den Haarwachstum negativ beeinflussen können.
  • Eisen: Ein Eisenmangel ist eine häufige Ursache für Haarausfall, da er die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel beeinträchtigt.
  • Vitamin D: Dieses Vitamin ist wichtig für die Aktivität der Haarfollikel und kann deren Wachstumsphasen verlängern.
  • Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren: Diese unterstützen die Feuchtigkeit der Kopfhaut, lindern Entzündungen und fördern gesundes Haarwachstum.
  • Kollagen: Kollagen stärkt die Haarfollikel und verbessert die Elastizität der Haut, einschließlich der Kopfhaut.
  • Sägepalme (Saw Palmetto): Dieses pflanzliche Supplement kann hormonbedingtem Haarausfall entgegenwirken, indem es die Umwandlung von Testosteron in DHT (Dihydrotestosteron) hemmt, das als Mitverursacher von Haarausfall gilt.

Wie wichtig ist eine ausgewogene Ernährung für gesunde Haare?

Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für gesunde Haare. Nahrungsergänzungsmittel können eine gezielte Unterstützung bieten, sollten jedoch niemals eine nährstoffreiche Ernährung ersetzen. Entscheidend sind vor allem:

  • Proteine: Da Haare hauptsächlich aus Keratin bestehen, einem Protein, ist eine ausreichende Zufuhr an Eiweiß aus Quellen wie Hülsenfrüchten, Fisch, Eiern und Nüssen essenziell.
  • Vitamine und Mineralstoffe: Frisches Obst und Gemüse liefern wichtige Antioxidantien und Mikronährstoffe wie Vitamin C, Vitamin E und Magnesium, die das Haarwachstum fördern.
  • Hydratation: Ausreichendes Trinken ist entscheidend, um die Kopfhaut und die Haarwurzeln gut mit Feuchtigkeit zu versorgen.
  • Vermeidung von Nährstoffmängeln: Ein Mangel an Eisen, Zink oder B-Vitaminen kann schnell zu Haarausfall führen. Eine abwechslungsreiche, nährstoffreiche Ernährung kann solchen Mängeln vorbeugen.

Weitere Kopfhautpflege-Maßnahmen

Ja, eine gezielte Kopfhautpflege kann die Wirkung von Spirulina und anderen Nahrungsergänzungsmitteln effektiv unterstützen. Folgende Maßnahmen haben sich als hilfreich erwiesen:

  • Kopfhautmassagen: Regelmäßige Massagen fördern die Durchblutung und verbessern die Nährstoffversorgung der Haarfollikel. Sie können mit natürlichen Ölen (z. B. Kokos-, Argan- oder Jojobaöl) kombiniert werden.
  • Haarmasken mit Spirulina: Spirulina-Pulver kann mit natürlichen Zutaten wie Aloe Vera oder Joghurt gemischt und direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Diese Masken nähren die Haarfollikel und fördern die Regeneration.
  • Vermeidung von aggressiven Haarpflegeprodukten: Shampoos mit scharfen Sulfaten oder Silikonen können die Kopfhaut austrocknen und das Haarwachstum beeinträchtigen. Milde, sulfatfreie Produkte sind vorzuziehen.
  • Peelings für die Kopfhaut: Spezielle Peelings entfernen abgestorbene Hautzellen und fördern eine gesunde Umgebung für Haarwachstum.
  • Schutz vor Umwelteinflüssen: Hitze, UV-Strahlung und Schadstoffe belasten Haare und Kopfhaut. Schutzsprays oder Hüte können die Haare schützen.

Durch die Kombination von Spirulina mit weiteren Nahrungsergänzungsmitteln, einer ausgewogenen Ernährung und gezielten Kopfhautpflege können Haarwurzeln umfassend gestärkt und Haarausfall effektiv entgegengewirkt werden.

Ursachen von Haarausfall

Haarausfall kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Oft spielen mehrere Ursachen gleichzeitig eine Rolle, die von genetischen und hormonellen Einflüssen bis hin zu Umwelteinflüssen reichen. Hier sind die häufigsten Gründe für Haarausfall:

Genetisch bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)

Dies ist die häufigste Form des Haarausfalls und betrifft Männer und Frauen gleichermaßen.

Symptome: Bei Männern zeigt sich dies durch zurückweichende Haarlinien und Geheimratsecken, bei Frauen durch eine Ausdünnung im Scheitelbereich.

Ursache: Eine genetische Veranlagung führt dazu, dass Haarfollikel empfindlich auf Dihydrotestosteron (DHT), ein Abbauprodukt des Hormons Testosteron, reagieren.

Stress (telogenes Effluvium)

Hoher körperlicher oder emotionaler Stress kann Haarausfall auslösen.

  • Ursache: Stress kann dazu führen, dass mehr Haare als gewöhnlich in die Ruhephase (Telogenphase) des Haarwachstumszyklus eintreten und ausfallen.
  • Auslöser: Traumatische Ereignisse, Krankheiten, Operationen oder psychischer Druck.
Hormonelle Veränderungen

Hormonschwankungen können zu temporärem oder dauerhaftem Haarausfall führen.

  • Schwangerschaft und Geburt: Nach der Geburt sinkt der Östrogenspiegel, was zu einem verstärkten Haarausfall (postpartaler Effluvium) führen kann.
  • Wechseljahre: Ein sinkender Östrogen- und Progesteronspiegel kann bei Frauen eine Ausdünnung der Haare begünstigen.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Sowohl eine Überfunktion (Hyperthyreose) als auch eine Unterfunktion (Hypothyreose) können den Haarwachstumszyklus stören.
Nährstoffmangel

Eine unzureichende Ernährung oder spezifische Mängel an essenziellen Nährstoffen beeinträchtigen die Gesundheit der Haare.

  • Eisenmangel: Eine unzureichende Eisenversorgung reduziert die Sauerstoffzufuhr zu den Haarfollikeln.
  • Biotinmangel: Biotin ist essenziell für die Keratinproduktion, die die Haarstruktur stärkt.
  • Zink- und Vitamin-D-Mangel: Beide Nährstoffe sind für das Zellwachstum und die Regeneration wichtig.
  • Eiweißmangel: Da Haare aus Keratin, einem Protein, bestehen, kann ein Mangel an Eiweiß zu Haarausfall führen.
Erkrankungen und medizinische Behandlungen

Bestimmte Krankheiten und Therapien können Haarausfall als Nebenwirkung hervorrufen.

  • Autoimmunerkrankungen: Bei der Alopecia areata greift das Immunsystem die Haarfollikel an, was zu kreisrundem Haarausfall führt.
  • Krebstherapie: Chemotherapie und Bestrahlung können die Zellteilung in den Haarfollikeln hemmen.
  • Hauterkrankungen: Infektionen wie Pilzbefall (Tinea capitis) oder Schuppenflechte können die Kopfhaut schädigen.
Medikamente

Verschiedene Medikamente können als Nebenwirkung Haarausfall auslösen, darunter:

  • Blutverdünner
  • Betablocker
  • Antidepressiva
  • Retinoide (bei Aknebehandlungen)
Mechanische Belastungen und äußere Einflüsse
  • Frisuren: Dauerhafte Spannung durch straffe Zöpfe, Dutts oder Extensions kann zu Haarbruch und Haarausfall (Traktionsalopezie) führen.
  • Chemische Behandlungen: Färben, Bleichen und Dauerwellen können die Haarstruktur schädigen.
  • Hitze: Häufiges Glätten oder Föhnen strapaziert die Haare.
  • Umwelteinflüsse: UV-Strahlung, Luftverschmutzung und harte Wasserqualität belasten die Haarfollikel.
Altersbedingter Haarausfall

Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Haarwachstumszyklus, und die Haardichte nimmt ab.

  • Ursache: Reduzierte Zellregeneration und weniger aktive Haarfollikel.
  • Symptome: Allgemeine Ausdünnung der Haare, besonders bei Frauen nach der Menopause.
Lebensstil und Gewohnheiten
  • Rauchen: Nikotin kann die Durchblutung der Kopfhaut verschlechtern, was die Haarfollikel schwächt.
  • Alkoholkonsum: Übermäßiger Konsum kann die Aufnahme wichtiger Nährstoffe hemmen.
  • Schlafmangel: Regeneration und Haarwachstum können durch schlechten Schlaf gestört werden.

Quellenverzeichnis

  1. https://www.researchgate.net/publication/366198814_A_study_on_the_protective_efficacy_and_cell_proliferation_of_dermal_papilla_cells_by_spirulina_extract
  2. https://www.researchgate.net/publication/330951327_In_Vivo_Wound_Healing_Activity_of_Spirulina_platensis
  3. https://link.springer.com/article/10.1007/s42452-024-05805-5
  4. https://www.reddit.com/r/PCOS/comments/v6u3td/experience_with_spirulina/?tl=de
  5. https://www.reddit.com/r/Supplements/comments/1fjtgec/what_are_your_experiences_with_spirulina/?tl=de
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