Chlorella und Spirulina zählen zu den beliebtesten Superfoods für die Entgiftung. Beide Mikroalgen sind reich an Nährstoffen, unterscheiden sich jedoch in ihren Eigenschaften: Chlorella überzeugt durch ihren hohen Chlorophyllgehalt und ihre Fähigkeit, Schwermetalle zu binden, während Spirulina mit ihrem hohen Proteinanteil und zahlreichen Antioxidantien punktet. In diesem Artikel vergleichen wir ihre Wirkung und zeigen, welche Alge wofür geeignet ist.

Kurz und knapp
- Chlorella und Spirulina haben beide ihre Stärken – die Wahl hängt von individuellen Zielen wie Entgiftung, Energieaufbau oder Ernährungsoptimierung ab.
- Eine kombinierte Einnahme ist möglich und bietet ein breites Spektrum an Nährstoffen und Wirkungen.
- Chlorella unterstützt die Entgiftung, stärkt das Immunsystem und enthält viel Chlorophyll sowie Vitamin B12.
- Spirulina zeichnet sich durch einen hohen Proteingehalt, entzündungshemmendes Phycocyanin und leichte Verdaulichkeit aus.
Was ist Chlorella und Spirulina?
Chlorella
Chlorella ist eine einzellige Grünalge, die zu den Süßwasseralgen gehört. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und zählt zu den ältesten Organismen auf der Erde. Chlorella wächst in klaren Süßwasserquellen und zeichnet sich durch ihre grüne Farbe aus, die durch den hohen Gehalt an Chlorophyll entsteht – einem der höchsten in der Pflanzenwelt.
Eine Besonderheit von Chlorella ist ihre extrem robuste Zellwand. Diese schützt die Alge in der Natur, macht sie jedoch für den menschlichen Körper schwerer verdaulich. Deshalb wird sie für die Nutzung als Nahrungsergänzung speziell aufbereitet, etwa durch das Aufbrechen oder Verarbeiten der Zellwand.

Zu den herausragenden Eigenschaften von Chlorella gehört ihr Nährstoffreichtum. Sie enthält Vitamin B12, das besonders für Vegetarier und Veganer interessant ist, sowie Eisen und eine Vielzahl von Antioxidantien. Zudem wird Chlorella oft für ihre Fähigkeit geschätzt, Schwermetalle und andere Schadstoffe im Körper zu binden und auszuscheiden.
Spirulina
Spirulina ist keine klassische Alge, sondern gehört zur Gruppe der Blaualgen, die wissenschaftlich als Cyanobakterien bezeichnet werden. Sie ist in alkalischen Seen in warmen Regionen wie Afrika, Mittelamerika und Asien heimisch und wächst in mineralstoffreichem Wasser. Im Gegensatz zu Chlorella ist Spirulina schon seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil menschlicher Ernährung. Beispielsweise nutzten die Azteken Spirulina als Proteinquelle, und auch in afrikanischen Regionen wird sie traditionell verwendet.

Was Spirulina besonders macht, ist ihr außergewöhnlich hoher Proteingehalt, der bis zu 70 % ihrer Trockenmasse ausmacht. Zudem enthält Spirulina wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Phycocyanin, ein blaues Pigment, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, sowie essentielle Fettsäuren wie Gamma-Linolensäure. Im Gegensatz zu Chlorella hat Spirulina keine harte Zellwand, was sie leichter verdaulich macht.
Zusammenfassend sind Chlorella und Spirulina zwar beides Süßwasserorganismen, unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer biologischen Struktur, ihrer Herkunft und ihren Eigenschaften – was sie für unterschiedliche Anwendungen besonders geeignet macht.
Chlorella vs. Spirulina: Gesundheitliche Wirkung und Einsatzgebiete
- Gemeinsamkeiten:
- Unterstützung des Immunsystems.
- Entgiftungseigenschaften (z. B. Schwermetallbindung).
- Förderung der Energieproduktion.
- Chlorella-spezifisch:
- Stärkerer Fokus auf Schwermetallausleitung.
- Potenzieller Einfluss auf die Förderung der Zellregeneration.
- Spirulina-spezifisch:
- Anti-inflammatorische Wirkung durch Phycocyanin.
- Unterstützt sportliche Leistungsfähigkeit durch den hohen Proteingehalt.
Wofür nimmt man Chlorella?
Chlorella hat sich als wahres Superfood etabliert und bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, die auf ihren außergewöhnlichen Nährstoffgehalt und ihre bioaktiven Eigenschaften zurückzuführen sind. Im Folgenden werden die wichtigsten Vorteile erläutert1:
- Entgiftung und Schwermetallbindung: Chlorella ist bekannt für ihre außergewöhnliche Fähigkeit, den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen. Die Zellwand der Alge enthält spezielle Bindungsstoffe, die Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Cadmium binden können. Dadurch wird die Ausscheidung dieser Schadstoffe über den Darm erleichtert. Zusätzlich unterstützt Chlorella die Ausscheidung von Umweltgiften wie Dioxinen und reduziert nachweislich die Belastung durch Methylquecksilber. Diese Eigenschaften machen Chlorella besonders wertvoll für Menschen, die regelmäßig Umweltgiften ausgesetzt sind.
- Stärkung des Immunsystems: Die Alge enthält hohe Konzentrationen an Beta-Glucanen, Vitamin C, Zink und weiteren bioaktiven Substanzen, die das Immunsystem modulieren können. Chlorella fördert die Produktion von Antikörpern, natürlichen Killerzellen sowie entzündungshemmender Zytokine wie Interleukin-12. Studien zeigen, dass diese Effekte den Körper widerstandsfähiger gegenüber Infektionen machen und allergische Reaktionen lindern können.
- Förderung der Darmgesundheit: Chlorella kann die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren und anderen metabolischen Verbindungen im Darm positiv beeinflussen, was zu einer verbesserten Darmgesundheit führen kann. Die Wirkung von Chlorella variiert jedoch je nach individueller Darmflora. 2
- Regulierung des Cholesterinspiegels: Chlorella reduziert nachweislich erhöhte Cholesterinwerte in Serum und Leber bei Mäusen, die eine cholesterinreiche Diät erhalten, und senkt zudem signifikant die Serumcholesterinwerte bei Patienten mit Hypercholesterinämie. 3
- Unterstützung der Blutzuckerkontrolle: Dank ihrer reichhaltigen Antioxidantien wie Chlorophyll, Carotinoiden und α-Liponsäure hilft Chlorella, oxidativen Stress zu reduzieren – ein Schlüsselfaktor bei der Entstehung von Typ-2-Diabetes. Zusätzlich verbessert die Alge die Insulinempfindlichkeit, stabilisiert den Blutzuckerspiegel und kann langfristig diabetischen Folgeerkrankungen vorbeugen.
- Reichhaltige Nährstoffquelle: Chlorella ist eine hervorragende Quelle für essenzielle Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen, Folsäure und hochwertige Proteine. Besonders das biologisch aktive Vitamin B12 und die hohe Bioverfügbarkeit von Eisen machen Chlorella zu einer idealen Ergänzung für Menschen mit vegetarischer oder veganer Ernährung. Die Alge liefert zudem alle essenziellen Aminosäuren in optimalen Mengen und zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Polyphenolen aus.
- Förderung der Hautgesundheit und Anti-Aging: Chlorella-Extrakt fördert die Produktion von Kollagen und Elastin, verbessert die Hautelastizität und -festigkeit und hemmt den Abbau von Strukturproteinen. Zudem stärkt der Extrakt die antioxidativen Schutzmechanismen der Haut und schützt so vor Zellschäden durch oxidativen Stress. 4
- Verbesserung der Sauerstoffversorgung: Chlorophyll, das Chlorella ihre charakteristische grüne Farbe verleiht, unterstützt die Sauerstoffaufnahme im Blut und fördert die Zellatmung. Dies kann die körperliche Leistungsfähigkeit steigern und die Regeneration nach sportlicher Aktivität beschleunigen.
- Antihypertensive Effekte: Chlorella kann helfen, Bluthochdruck zu senken. Studien zeigen, dass die Alge durch ihre antioxidativen Carotinoide, Phospholipide und Arginin die Gefäßgesundheit unterstützt und die Elastizität der Blutgefäße verbessert. Diese Eigenschaften reduzieren das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Hepatoprotektive Wirkung: Chlorella schützt die Leber vor Schäden durch Toxine wie Alkohol oder Umweltgifte. Ihre antioxidativen Inhaltsstoffe unterstützen die Regeneration von Leberzellen und können bei nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung helfen, die Leberwerte zu verbessern.
Die Erkenntnisse basieren auf einer Kombination aus Tierstudien, klinischen Studien am Menschen und Laboranalysen. Chlorella wurde in verschiedenen Dosierungen und Anwendungsformen (z. B. Tabletten, Extrakte) getestet. Die Studien umfassten gesunde sowie erkrankte Personen (z. B. mit Diabetes oder Bluthochdruck).
Wofür nimmt man Spirulina?
Diese Übersichtsarbeit 5 zeigt, dass auch Spirulina dank ihrer hohen Nährstoffdichte ein wahres Superfood ist. Sie enthält eine Vielzahl wertvoller Nährstoffe wie Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und essentielle Fettsäuren. Spirulina hat bemerkenswerte gesundheitliche Vorteile, darunter:
- Antioxidative Wirkung: Schutz vor Zellschäden durch freie Radikale.
- Anti-entzündliche Eigenschaften: Linderung von Entzündungen und Unterstützung des Immunsystems.
- Krebshemmung: Mögliche Prävention und Behandlung von Tumoren.
- Blutzucker- und Cholesterinsenkung: Unterstützung bei Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Schutz vor Schwermetallen und Strahlung: Reduktion von Toxizität und Zellschäden.
- Weitere Vorteile umfassen die Förderung von Hautgesundheit, die Verbesserung der Gehirnleistung und potenzielle Unterstützung bei Depressionen, Allergien und Kinderhyperaktivität (ADHS).
Einschränkung: Viele der genannten Vorteile beruhen auf Tiermodellen oder Laborstudien, die nicht immer direkt auf den Menschen übertragbar sind.
Sowohl für Chlorella als auch Spirulina gilt: Die Zusammensetzung der Nährstoffe und Wirkstoffe kann je nach Wachstumsbedingungen der Algen variieren.
Spirulina könnte insbesondere für Sportler geeignet sein. Diese Studie 6 untersuchte die präventiven Effekte von Spirulina auf durch Sport verursachte Skelettmuskelschäden bei untrainierten Menschen. Dabei nahmen 16 Probanden über einen Zeitraum von drei Wochen Spirulina zusätzlich zu ihrer normalen Ernährung ein. Blutproben wurden vor und nach einem Belastungstest auf dem Laufband entnommen.
- Spirulina senkt nachweislich den Gehalt an Malondialdehyd, einem Indikator für Zellschäden.
- Gleichzeitig erhöht Spirulina die Aktivität wichtiger Schutzenzyme wie Superoxiddismutase und Glutathionperoxidase, die freie Radikale neutralisieren.
- Zusätzlich fördert Spirulina die Regeneration und verlängert die körperliche Belastbarkeit.
Diese Eigenschaften machen die Mikroalge nicht nur zu einem wertvollen Begleiter bei der Entgiftung, sondern auch bei der Unterstützung eines aktiven und gesunden Lebensstils.
Nährstoffprofil und Inhaltsstoffe von Chlorella und Spirulina im Vergleich
Spirulina und Chlorella sind zwei der am häufigsten genutzten Mikroalgenarten, die sich durch wertvolle Nährstoffprofile und vielseitige funktionelle Eigenschaften auszeichnen. Spirulina überzeugt durch einen höheren Gehalt an Proteinen, während Chlorella mit höheren Konzentrationen an Polyphenolen, Carotinoiden und einer stärkeren antioxidativen Aktivität hervorsticht. Beide Mikroalgen bieten hervorragende funktionelle Eigenschaften, die ihre Einsatzmöglichkeiten in der Lebensmittelindustrie erweitern. Ihr Potenzial als vielseitige Zutaten macht sie zu idealen Bestandteilen für die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Lebensmittelprodukte.7
Eigenschaft | Chlorella | Spirulina |
---|---|---|
Proteingehalt | niedriger | höher |
Polyphenole und Carotinoide | höher | niedriger |
Antioxidative Aktivität | stärker | schwächer |
Aschegehalt | niedriger | höher |
Pigmentgehalt | Chlorophyll dominiert | Phycocyanin dominiert |
Wasser- und Ölbindungskapazität | gut | ausgezeichnet |
Schaumbildung und Emulgierung | gut | sehr gut |
Gelbildung | gut | sehr gut, stabilere Gele |
Thermische Stabilität | etwas niedriger | höher |
pH-Wert und Säuregehalt | neutral bis leicht sauer | neutral bis leicht basisch |
Granulometrie und Partikelstruktur | runde Zellformen, homogener | filamentöse Struktur |
Zellstruktur und Verdaulichkeit | harte, mehrschichtige Zellwand aus Zellulose, benötigt das „broken cell wall“-Verfahren | dünne, leicht verdauliche Zellmembran, keine spezielle Behandlung erforderlich |
Anwendungspotenzial | antioxidative Produkte, natürliche Farbstoffe | proteinreiche Produkte, vegane Backwaren |
Chlorella
Chlorella-Produkte enthalten durchschnittlich 50–65 % Protein (bezogen auf Trockengewicht), was höher ist als bei pflanzlichen Proteinquellen wie Sojabohnen, aber weniger als bei Spirulina. Alle essenziellen Aminosäuren sind in hoher Konzentration vorhanden, einschließlich Arginin, das für die Stickstoffmonoxidproduktion und die Immunmodulation entscheidend ist. Etwa 17 % der Trockenmasse besteht aus Kohlenhydraten, wobei ein Großteil aus Ballaststoffen stammt, die überwiegend aus der Zellwand der Alge gewonnen werden. Diese Ballaststoffe tragen zur Förderung der Darmgesundheit bei. Der Fettgehalt liegt bei etwa 7–14 %, mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie α-Linolensäure und Linolsäure. 1
Chlorella ist eine bemerkenswerte Quelle für essentielle Vitamine und Mineralstoffe:
- Vitamine: Chlorella enthält alle für den Menschen notwendigen Vitamine, darunter Vitamin B12 und Vitamin D2, die in pflanzlichen Lebensmitteln normalerweise fehlen. Zudem weist sie höhere Mengen an Folat auf als viele andere pflanzliche Lebensmittel. Folat und Vitamin B12 sind entscheidend für die Homocystein-Regulation, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt.
- Mineralien: Die Alge ist reich an Eisen und Kalium, was sie besonders wertvoll für Menschen mit erhöhtem Eisenbedarf macht, wie z. B. schwangere Frauen. Der hohe Eisengehalt unterstützt die Prävention von Anämie, während Kalium zur Regulierung des Blutdrucks beiträgt.
Chlorella enthält eine Vielzahl an bioaktiven Stoffen, darunter Carotinoide wie Lutein und Zeaxanthin, die antioxidative Eigenschaften besitzen und die Augengesundheit fördern. Diese Pigmente sowie andere bioaktive Substanzen tragen zu den immunmodulatorischen und entzündungshemmenden Wirkungen von Chlorella bei.
Spirulina
Spirulina (hier: Limnospira platensis) zeichnet sich durch ihr reichhaltiges und ausgewogenes Nährstoffprofil aus. Diese Eigenschaften machen Spirulina zu einem wertvollen Bestandteil in der menschlichen Ernährung, Tierfütterung und in der medizinischen Forschung 8. Nachfolgend wird die chemische Zusammensetzung von Spirulina detailliert beschrieben, mit besonderem Fokus auf die Hauptnährstoffe und bioaktiven Verbindungen:
- Proteine
- Proteine stellen den Hauptbestandteil von Spirulina dar und machen etwa 50 bis 70 % des Trockengewichts aus. Spirulina gilt als vollständige Proteinquelle, da sie alle essentiellen Aminosäuren enthält, darunter Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Der Gehalt an nicht-essentiellen Aminosäuren wie Alanin, Arginin und Glycin unterstützt zusätzlich den hohen Nährwert. Diese Zusammensetzung macht Spirulina besonders attraktiv für vegetarische und vegane Ernährungsweisen.
- Eine Herausforderung bei der Nutzung von Spirulina als Proteinquelle ist die geringe Verdaulichkeit, die durch die robuste Zellwand aus Peptidoglykanen begründet ist. Mechanische und physikalische Vorbehandlungen wie Extrusion, Gefriertrocknung oder Mikrowellenbehandlung können die Proteinbioverfügbarkeit jedoch deutlich verbessern.
- Lipide
- Der Lipidanteil von Spirulina liegt bei 5 bis 10 % des Trockengewichts und ist hauptsächlich durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs) gekennzeichnet. Besonders hervorzuheben ist die γ-Linolensäure (GLA), eine Omega-6-Fettsäure mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Weitere Fettsäuren sind Linolsäure, α-Linolensäure und Palmitinsäure, die in geringen Konzentrationen vorkommen, aber wichtige physiologische Funktionen unterstützen.
- Kohlenhydrate
- Kohlenhydrate machen etwa 15 bis 20 % des Trockengewichts von Spirulina aus. Die meisten Kohlenhydrate liegen in Form von Polysacchariden vor, darunter auch bioaktive schwefelhaltige Polysaccharide wie Calcium-Spirulan (Ca-SP), das antivirale, entzündungshemmende und immunmodulierende Wirkungen zeigt. Spirulina enthält auch Energiereserven wie Glycogen und Monosaccharide wie Glukose, Mannose und Galaktose.
- Pigmente
- Die Pigmente von Spirulina tragen wesentlich zu ihrem gesundheitlichen Nutzen bei. Das wichtigste Pigment ist Phycocyanin, das bis zu 47 % des Trockengewichts ausmachen kann. Phycocyanin hat starke antioxidative Eigenschaften und wird sowohl als Farbstoff als auch als bioaktives Molekül in der Forschung genutzt. Darüber hinaus enthält Spirulina Chlorophyll und Carotinoide wie β-Carotin, die ebenfalls antioxidative Wirkungen entfalten und zur Zellgesundheit beitragen.
- Vitamine und Mineralstoffe
- Spirulina ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamine, insbesondere der B-Gruppe (B1, B2, B3, B9) sowie Vitamin E und Vitamin A in Form von β-Carotin. Auch wenn Vitamin B12 in Spirulina vorkommt, ist die Bioverfügbarkeit dieses Vitamins ein kontrovers diskutiertes Thema.
- An Mineralstoffen liefert Spirulina hohe Mengen an Eisen, Magnesium, Kalzium, Zink und Kalium. Der Eisengehalt von Spirulina liegt bei 28 bis 50 mg pro 100 g Trockengewicht, was es besonders für Menschen mit Eisenmangelanämie interessant macht. Diese Mineralien sind in Spirulina gut bioverfügbar und tragen zur Aufrechterhaltung verschiedener körperlicher Funktionen bei.
- Sekundäre Pflanzenstoffe
- Zusätzlich zu den Hauptnährstoffen enthält Spirulina eine Vielzahl von sekundären Metaboliten, darunter Polyphenole, Sterole und Phenolsäuren. Diese Verbindungen, wie Ferulasäure und Kaffeesäure, sind für ihre antioxidativen, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften bekannt. Diese bioaktiven Stoffe tragen zur pharmazeutischen Vielseitigkeit von Spirulina bei und bieten vielversprechende Ansätze für therapeutische Anwendungen.
Nebenwirkungen von Chlorella und Spirulina
- Magen-Darm-Beschwerden
- Blähungen und Völlegefühl: Durch den hohen Ballaststoffgehalt kann es zu vermehrter Gasbildung kommen.
- Übelkeit oder Durchfall: Bei empfindlichen Personen oder bei zu hoher Dosierung können diese Symptome auftreten.
- Verstopfung: In einigen Fällen kann die Einnahme von Chlorella den Stuhlgang beeinflussen.
- Allergische Reaktionen
- Hautausschläge oder Juckreiz: Personen mit Allergien gegen Algen oder Meeresfrüchte könnten empfindlich reagieren.
- Atembeschwerden: In seltenen Fällen können allergische Reaktionen die Atemwege betreffen.
- Entgiftungsreaktionen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Hautausschläge: Als Ausdruck der verstärkten Ausscheidung von Giftstoffen.
- Erhöhte Sonnensensitivität
- Chlorella enthält Chlorophyll, das die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen kann. Dies kann zu einem erhöhten Risiko für Sonnenbrand führen.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten
- Blutverdünner: Chlorella ist reich an Vitamin K, das die Wirksamkeit von blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin beeinträchtigen kann.9
- Immunsuppressiva: Die immunstimulierende Wirkung von Chlorella könnte bei Personen, die Immunsuppressiva einnehmen, problematisch sein.
- Schwermetallbelastung
- Bei minderwertigen Chlorella-Produkten besteht das Risiko, dass sie selbst mit Schwermetallen belastet sind. Der Kauf von zertifizierten, geprüften Produkten ist daher essenziell.
Die potenziellen Nebenwirkungen von Spirulina ähneln denen von Chlorella. Zudem besteht das Risiko, dass Spirulina mit Schwermetallen, Mikrozytinen oder anderen Schadstoffen belastet ist, insbesondere wenn es aus unzureichend kontrollierten Quellen stammt. Solche Verunreinigungen können potenziell schwere Schäden an Leber und Nieren verursachen. Darüber hinaus enthält Spirulina Phenylalanin, eine Aminosäure, die für Personen mit Phenylketonurie (PKU) gefährlich sein kann.
Kann man Chlorella und Spirulina gleichzeitig nehmen?
Ja, Chlorella und Spirulina können gleichzeitig eingenommen werden, da sie sich in ihrer Wirkung und Nährstoffzusammensetzung ergänzen. Chlorella ist reich an Chlorophyll, unterstützt die Entgiftung und liefert bioverfügbares Vitamin B12, während Spirulina mit einem hohen Anteil an Proteinen, Beta-Carotin und Gamma-Linolensäure die Energieproduktion fördert und die Ausdauer steigert. Gemeinsam bieten sie ein breites Spektrum an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien.
Zu Beginn sollten Sie mit einer geringen Menge von ca. 0,5–1 g pro Tag starten, um zu prüfen, ob Sie die gleichzeitige Einnahme vertragen. Diese Dosis wird langsam gesteigert, um dem Körper ausreichend Zeit zu geben, sich an die Wirkung der Mikroalgen zu gewöhnen. Beide Substanzen können bedenkenlos gemeinsam eingenommen werden, sofern hochwertige und schadstofffreie Produkte verwendet werden.
Die maximale Tagesdosis von Chlorella und Spirulina beträgt bei Erwachsenen 5–10 g, wobei diese Dosis je nach individuellem Gesundheitszustand und Zielsetzung variieren kann. Für eine akute Schwermetallentgiftung werden manchmal sogar Dosen von 20–30 g täglich empfohlen, jedoch sollte eine solch hohe Dosierung unbedingt mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden
Ist Chlorella oder Spirulina effektiver zum entgiften?
Chlorella und Spirulina zählen zu den beliebtesten Mikroalgen für eine mögliche Entgiftung. Beide liefern essenzielle Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Chlorella punktet durch einen höheren Chlorophyll-Gehalt und eine robuste Zellwand, die Schwermetalle binden kann. Spirulina liefert zusätzlich das Pigment Phycocyanin, das antioxidativ wirkt und freie Radikale neutralisieren kann.
Bei einer gezielten Detox-Strategie empfehlen viele Ernährungsexperten Chlorella, wenn der Fokus auf der Bindung von Giftstoffen und Schwermetallen liegt. Wer hingegen mehr Wert auf antioxidativen Schutz legt, greift oft zu Spirulina. Beide Algen lassen sich im Alltag kombinieren, um von ihren jeweiligen Vorteilen zu profitieren.
Während Spirulina weniger Chlorophyll enthält als Chlorella, punktet sie durch eine hohe Konzentration an Phycocyanin. Diese Substanz hat eine starke antioxidative Wirkung, die freie Radikale neutralisiert und so oxidativen Stress reduziert. Zudem fördert Spirulina die Produktion von Superoxid-Dismutase, einem Enzym, das für die Entgiftung von zellschädigenden Substanzen essenziell ist.
Quellenverzeichnis
- https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7551956/
- https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8200412/
- https://www.jstage.jst.go.jp/article/eiyogakuzashi1941/33/1/33_1_3/_article
- https://www.researchgate.net/publication/350910414_Effect_of_Chlorella_extract_on_skin
- https://jyoungpharm.org/7084/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16944194/
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2211926424001735
- https://www.mdpi.com/2304-8158/13/22/3656
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8777808/