Chlorella gilt als Superfood für die Gesundheit – doch was kann die Mikroalge wirklich für die Schilddrüse leisten? Trotz ihres geringen Jodgehalts könnte sie durch antioxidative und entgiftende Effekte einen entscheidenden Beitrag zur Schilddrüsenfunktion leisten. Aktuelle Studien zeigen spannende Ansätze: Chlorella kann oxidativen Stress mindern, Schwermetalle ausleiten und damit die Schilddrüse unterstützen.

Kurz und knapp
- Chlorella enthält nur geringe Mengen an Jod und ist daher keine geeignete Quelle, um einen Jodmangel auszugleichen.
- Die Mikroalge kann durch ihre antioxidativen und entgiftenden Eigenschaften die Schilddrüsengesundheit positiv unterstützen, insbesondere bei oxidativem Stress.
- Eine Tierstudie deutet darauf hin, dass Chlorella schädliche Auswirkungen von Acrylamid auf die Schilddrüse mindern und bei Hyperthyreose oxidative Schäden reduzieren kann.
- Bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow sollte Chlorella nur mit Vorsicht und nach Rücksprache mit einem Arzt eingesetzt werden.
- Chlorella kann Schilddrüsenmedikamente in der Wirkung beeinflussen, weshalb zeitversetzte Einnahme und ärztliche Beratung empfohlen werden.
- Auch Spirulina kann eine Unterstützung für die Schilddrüse sein: sie enthält zahlreiche essenzielle Nährstoffe, kann bei Schilddrüsenunterfunktion unterstützend wirken, birgt bei hoher Dosierung das Risiko einer Überstimulation, bietet potenziellen Schutz vor Fluorid-Toxizität, kann zusammen mit Curcumin und Boswellia Schilddrüsenknoten verkleinern, enthält nur geringe Jodmengen, kann bei Autoimmunerkrankungen problematisch sein und sollte nur aus geprüften Quellen konsumiert werden.
Was ist Chlorella?
Chlorella ist eine einzellige, grüne Süßwasseralge, die für ihren hohen Gehalt an Nährstoffen wie Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen bekannt ist. Aufgrund ihrer dichten Nährstoffzusammensetzung wird sie häufig als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, insbesondere im Bereich der Gesundheit und Prävention.

Für die Schilddrüse ist Chlorella aus mehreren Gründen relevant:
- Jodversorgung: Einige Chlorella-Arten enthalten geringe Mengen an Jod, einem essenziellen Spurenelement für die Synthese der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Eine ausreichende Jodzufuhr ist entscheidend für die normale Funktion der Schilddrüse. Im Gegensatz zu vielen Meeresalgen enthält Chlorella jedoch nur geringe Mengen an Jod
- Entgiftungseigenschaften: Chlorella wird eine starke Bindungskapazität für Schwermetalle wie Quecksilber oder Cadmium zugeschrieben. Da toxische Schwermetallbelastungen die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen können, könnte eine regelmäßige Anwendung von Chlorella zur Schwermetallausleitung indirekt die Gesundheit der Schilddrüse fördern.
- Antioxidative Wirkung: Die enthaltenen Antioxidantien wie Chlorophyll, Vitamin C, Beta-Carotin und Superoxiddismutase können oxidativen Stress reduzieren. Oxidativer Stress spielt eine Rolle bei der Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow.
- Nährstoffdichte: Chlorella liefert wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Magnesium, Zink und Selen. Vor allem Selen ist essenziell für die Umwandlung von T4 in die biologisch aktive Form T3 und wirkt schützend gegen Autoimmunprozesse in der Schilddrüse.
Wie viel Jod ist in Chlorella?
Chlorella enthält nur geringe Mengen an Jod. Ohne auf eine wissenschaftlich fundierte Studie verweisen zu können, soll in 100 Gramm Chlorella lediglich zwischen 20 Mikrogramm und 70 Mikrogramm Jod enthalten sein.
Bei einer üblichen Einnahmemenge von 3 bis 5 Gramm täglich entspricht dies einer Jodaufnahme von etwa 0,6 bis 3,5 Mikrogramm. Diese Menge ist im Vergleich zum empfohlenen Tagesbedarf von etwa 200 Mikrogramm für Erwachsene vernachlässigbar.
Alter | Jod Deutschland, Österreich µg/Tag |
Jod WHO, Schweiz µg/Tag |
---|---|---|
Säuglinge | ||
0 bis unter 4 Monatea | 40 | 50 |
4 bis unter 12 Monate | 80 | 50 |
Kinder | ||
1 bis unter 4 Jahre | 100 | 90 |
4 bis unter 7 Jahre | 120 | 90 |
7 bis unter 10 Jahre | 140 | 120 |
10 bis unter 13 Jahre | 180 | 120 |
13 bis unter 15 Jahre | 200 | 150 |
Jugendliche und Erwachsene | ||
15 bis unter 19 Jahre | 200 | 150 |
19 bis unter 25 Jahre | 200 | 150 |
25 bis unter 51 Jahre | 200 | 150 |
51 bis unter 65 Jahre | 180 | 150 |
65 Jahre und älter | 180 | 150 |
Schwangere | 230 | 200 |
Stillende | 260 | 200 |
Chlorella ist eine Süßwasseralge und wächst nicht im jodreichen Meerwasser, sondern in jodärmeren Süßwasserquellen.
Es gibt verschiedene Chlorella-Arten (z.B. Chlorella vulgaris, Chlorella pyrenoidosa), deren Nährstoffprofile leicht variieren können, jedoch bleibt der Jodgehalt bei allen Arten grundsätzlich niedrig.
Wirkung von Chlorella auf die Schilddrüse
Chlorella Vulgaris schützt die Schilddrüse vor Acrylamid-Schäden und stärkt die körpereigene Abwehr
Diese Studie untersuchte, ob die Mikroalge Chlorella Vulgaris (CV) die schädlichen Wirkungen von Acrylamid (ACR) auf die Schilddrüse abmildern kann 2. Acrylamid ist ein Schadstoff, der beim Erhitzen von Lebensmitteln entsteht und als gesundheitsbedenklich gilt.
Es handelte sich um eine Tierversuchsstudie mit 60 männlichen Ratten. Die Tiere wurden 30 Tage lang unterschiedlichen Behandlungen unterzogen.
Wichtigste Ergebnisse:
- Ratten, die Acrylamid erhielten, zeigten deutliche Anzeichen von oxidativem Stress (erhöhte Werte schädlicher Stoffwechselprodukte) und Entzündungen (erhöhte Entzündungsmarker wie CRP, TNF-α, IL-6 und IL-1β).
- Gleichzeitig kam es zu hormonellen Veränderungen: Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 stiegen, während das regulierende Hormon TSH sank.
- In den Gruppen, die zusätzlich Chlorella Vulgaris erhielten, waren diese schädlichen Effekte deutlich abgeschwächt:
- Entzündungs- und Stressmarker gingen zurück.
- Die Schilddrüsenhormonspiegel normalisierten sich weitgehend.
- Besonders effektiv war die Schutzwirkung bei niedriger Acrylamid-Dosis.
Acrylamid wurde täglich oral in niedriger (5 mg/kg) oder hoher Dosis (50 mg/kg) verabreicht. Chlorella Vulgaris wurde gleichzeitig täglich in einer Dosis von 300 mg/kg Körpergewicht verabreicht. Die Behandlung erfolgte über einen Zeitraum von 30 Tagen unter kontrollierten Laborbedingungen.
Einschränkungen: Die Studie wurde nur an männlichen Ratten durchgeführt, daher ist die Übertragbarkeit auf den Menschen begrenzt. Es handelt sich um eine Kurzzeitstudie (30 Tage); langfristige Effekte wurden nicht untersucht. Da die Tiere einer kontrollierten Umgebung ausgesetzt waren, könnten Umwelteinflüsse im Alltag zusätzlich eine Rolle spielen.
Chlorella sorokiniana: Natürlicher Schutz für die Schilddrüse bei oxidativem Stress durch Jod und Hyperthyreose
Diese Untersuchung zeigt, dass die Nahrungsergänzung mit der Mikroalge Chlorella sorokiniana oxidative Schäden in der Leber von Ratten deutlich verringern kann 3. Besonders wichtig ist dies bei Ratten, die durch eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) einen stark erhöhten oxidativen Stress aufwiesen.
Hauptaussagen und wichtigste Ergebnisse:
- Chlorella sorokiniana senkte die Bildung schädlicher Sauerstoffradikale (ROS) in den Mitochondrien.
- Es reduzierte oxidative Schäden an Fetten und Eiweißen in den Leberzellen.
- Die Mitochondrien arbeiteten effizienter: Ihr Sauerstoffverbrauch war besser reguliert, und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress war erhöht.
- Die Aktivität bestimmter Enzyme, die für den antioxidativen Schutz zuständig sind (z. B. Glutathion-Peroxidase), wurde positiv beeinflusst.
- Auch wichtige Steuerfaktoren für die Neubildung von Mitochondrien wurden durch die Algensupplementierung reguliert.
Art der Studie: Tierstudie mit Ratten (Wistar-Ratten). Ein Teil der Tiere wurde experimentell in einen Zustand von Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) versetzt, um oxidativen Stress zu simulieren. Die Ratten erhielten für zehn Tage eine Standarddiät oder eine Diät mit 1 % getrockneter Chlorella sorokiniana (10 g Algenpulver pro Kilogramm Futter). Zusätzlich wurden einige Tiere täglich mit dem Schilddrüsenhormon T3 behandelt. Es befand sich 1 % Chlorella sorokiniana im Futter, was einer üblichen Ergänzungsmenge in Tiermodellen entspricht.
Einschränkungen: Die Ergebnisse stammen aus einer Tierstudie, weshalb die direkte Übertragbarkeit auf den Menschen noch geprüft werden müsste. Der Fokus lag auf der Leber und der mitochondrialen Funktion; andere Organe wurden nicht untersucht. Die antioxidative Wirkung wurde durch eine Kombination aus verschiedenen Inhaltsstoffen der Alge (z. B. Lutein, Glutathion, Vitamin E) erreicht. Es ist daher nicht eindeutig, welche Substanz den größten Effekt hatte.
Jodangereicherte Chlorella: Potenziale und Grenzen für die tierische und menschliche Ernährung
Zwar enthält Chlorella von Natur aus relativ wenig Jod, doch diese Studie zeigt, dass die Mikroalge bei gezielter Anreicherung mit Kaliumiodid große Mengen Jod aufnehmen kann 4. Unter optimalen Bedingungen (80 µg/ml Jodid im Kulturmedium) speichert Chlorella vulgaris rund 66,7 % des aufgenommenen Jods in wasserlöslicher Form, hauptsächlich als Iodid (75 %) und Iodat (25 %), sowie 13,3 % in makromolekular gebundenen Strukturen wie Proteinen. Die Ergebnisse legen den Grundstein für die Entwicklung jodreicher funktioneller Lebensmittel auf Algenbasis, wobei weitere Studien zur vollständigen Identifikation der Jodverbindungen und zur Überprüfung der Bioverfügbarkeit notwendig sind.
Im Rahmen dieser Tierstudie wurde untersucht, ob Jod aus jodangereicherter Chlorella spp. besser vom Körper aufgenommen wird als herkömmliches, anorganisches Kaliumjodid (KI) und ob sich dadurch der Jodgehalt im Schweinefleisch steigern lässt 5.
Das Kürzel spp. steht für „species pluralis“ und bedeutet, dass in der Studie nicht nur eine bestimmte Art, sondern verschiedene Arten aus der Chlorella-Gattung verwendet werden könnten.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Die Fütterung mit jodangereicherter Chlorella führte zu einer signifikant höheren Jodkonzentration im Blutserum und in der Schilddrüse der Schweine im Vergleich zur Gabe von Kaliumjodid.
- Im Muskelgewebe, also im Fleisch, waren die Jodgehalte bei Fütterung von Chlorella zwar leicht erhöht, die Unterschiede zur Kontrollgruppe waren jedoch nicht signifikant.
- Der Jodgehalt im Schweinefleisch blieb insgesamt niedrig und reicht nicht aus, um eine relevante Quelle für die menschliche Jodversorgung darzustellen.
- Die Fleischqualität, bewertet anhand von Parametern wie Fettgehalt, Fleischfarbe, Wasserverlust beim Garen und Zartheit, blieb durch die Jodergänzung unbeeinflusst.
Die Studie wurde mit insgesamt 36 Schweinen durchgeführt, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden: eine erhielt Futter mit 2 mg Jod/kg aus jodangereicherter Chlorella (Gruppe A), eine zweite dieselbe Menge Jod in Form von Kaliumjodid (Gruppe B), und eine Kontrollgruppe erhielt kein zusätzliches Jod (Gruppe C). Die Fütterung erfolgte über einen Zeitraum von drei Monaten bis zur Schlachtung.
Einschränkungen der Studie: Obwohl Jod aus Chlorella im Blutserum und der Schilddrüse besser gespeichert wurde, blieb die Aufnahme im Muskelgewebe begrenzt. Die genaue chemische Form des Jods in der Alge wurde nicht abschließend charakterisiert, was eine vollständige Bewertung der Bioverfügbarkeit erschwert. Die eingesetzte Joddosierung lag bewusst unter der gesetzlich zulässigen Höchstgrenze, um mögliche negative Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion der Tiere zu vermeiden.
Risiken und Nebenwirkungen
Chlorella wird oft als wertvolles Superfood beworben, doch gerade bei bestehenden Schilddrüsenerkrankungen ist eine sorgfältige Abwägung nötig. Neben allgemeinen Nebenwirkungen gibt es spezifische Risiken, die Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow beachten sollten.
Allgemeine Nebenwirkungen und Risiken von Chlorella
Obwohl Chlorella als natürliches Nahrungsergänzungsmittel gut verträglich gilt, können folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Verdauungsbeschwerden: Blähungen, Übelkeit, Durchfall
- Entgiftungsreaktionen: Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Hautausschläge durch Schwermetallausleitung
- Allergische Reaktionen: Selten Atemnot, Hautausschlag oder Juckreiz
- Grünlicher Stuhl: Unbedenklich aufgrund des hohen Chlorophyllgehalts
- Photosensitivität: In Einzelfällen erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut
Besondere Vorsicht ist geboten bei Menschen mit bestehenden Autoimmunerkrankungen, bei Einnahme von Immunsuppressiva oder blutverdünnenden Medikamenten sowie bei Schwangeren und Stillenden. Bei bekannter Jod- oder Algenallergie ist Chlorella kontraindiziert.
Hashimoto-Thyreoiditis
Bei Hashimoto-Thyreoiditis, einer chronischen Entzündung der Schilddrüse durch Autoimmunprozesse, können die antioxidativen und immunmodulierenden Eigenschaften von Chlorella potenziell positiv wirken. Dennoch gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
- Vorsicht bei Immunstimulierung: Da Chlorella das Immunsystem beeinflussen kann, besteht ein Risiko, dass eine ohnehin bestehende Autoimmunreaktion verstärkt wird.
- Individuelle Reaktionen: Manche Hashimoto-Patienten berichten von Unverträglichkeiten gegenüber Chlorella, wie Müdigkeit oder Entzündungsschüben.
Fragen Sie vor der Einnahme Ihren Arzt. Beginnen Sie mit einer sehr niedrigen Dosis und beobachten Sie die individuelle Verträglichkeit genau.
Morbus Basedow und Schilddrüsenüberfunktion
Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, die eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) verursacht. Bei dieser Erkrankung ist besondere Vorsicht geboten:
- Stimulation des Immunsystems könnte die Überaktivität der Schilddrüse verstärken.
- Eine zusätzliche Belastung durch Entgiftungsprozesse (z.B. Schwermetallausleitung) könnte den Körper zusätzlich stressen.
In akuten Phasen von Morbus Basedow besser auf Chlorella verzichten oder nur nach Rücksprache mit einem erfahrenen Therapeuten einsetzen.
Auch außerhalb von Morbus Basedow kann eine Schilddrüsenüberfunktion bestehen (z.B. durch autonome Adenome). Allerdings enthält Chlorella nur sehr wenig Jod und stellt eher kein Risiko für eine zusätzliche Überstimulation der Schilddrüse dar.
Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer primären Schilddrüsenunterfunktion ohne Autoimmunursache (z.B. Jodmangel, nach Operation) gelten andere Überlegungen:
- Vorteile: Antioxidativer Zellschutz kann den Stoffwechsel unterstützen.
- Risiken:
- Entgiftungsreaktionen könnten die ohnehin langsame Stoffwechselaktivität zusätzlich belasten.
- Geringe Jodzufuhr aus Chlorella reicht nicht aus, um einen Jodmangel bei Hypothyreose auszugleichen.
Chlorella kann ergänzend eingenommen werden, ersetzt aber keine gezielte Jod- oder Hormontherapie.
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen bei Schilddrüsenproblemen
- Medikamenteninteraktionen: Chlorella kann die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten wie L-Thyroxin beeinflussen. Einnahmezeiten sollten mindestens 2–4 Stunden auseinanderliegen.
- Überempfindlichkeitsreaktionen: In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen oder Verdauungsbeschwerden kommen.
Grundsatz: Immer individuell abklären und idealerweise gemeinsam mit einem Arzt oder Heilpraktiker die Anwendung abstimmen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Kann Chlorella helfen, Jodmangel auszugleichen?
Nein, Chlorella ist keine geeignete Quelle, um einen bestehenden Jodmangel auszugleichen. Der natürliche Jodgehalt von Chlorella ist sehr gering – deutlich niedriger als bei klassischen jodreichen Lebensmitteln wie Meeresalgen, Meeresfrüchten oder jodiertem Speisesalz. Wer einen Jodmangel hat, sollte auf bewährte Quellen wie Jodtabletten, jodreiche Lebensmittel oder Kelp-Algen zurückgreifen, da Chlorella hierfür nicht ausreicht.
Ist Chlorella eine Alternative zu Jodtabletten?
Nein, Chlorella kann Jodtabletten nicht ersetzen. Chlorella bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile (z.B. antioxidative Wirkung, Entgiftung), enthält jedoch nicht genug Jod, um therapeutisch relevante Mengen bereitzustellen. Bei medizinisch diagnostiziertem Jodmangel oder bei Schilddrüsenunterfunktion aufgrund von Jodmangel sollte die Behandlung immer gezielt mit vom Arzt oder Heilpraktiker empfohlenen Jodpräparaten erfolgen.
Quellenverzeichnis
- https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/jod/
- https://sciencescholar.us/journal/index.php/ijhs/article/download/13749/10604/10711
- https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7555375/
- https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1351/PAC-CON-09-08-01/html
- https://actavet.vfu.cz/media/pdf/avb_2012081040339.pdf